Startseite | Impressum | Haftungsausschluss

IRONMAN Austria, Klagenfurt 30.06.2013

IRONMAN Austria in Klagenfurt, Österreich
und meine Qualification für die Weltmeisterschaft des
IRONMAN in Kailua-Kona, Hawaii


Wettkampftagebuch:

 

04:00:00
Der Wecker klingelt, es ist Zeit aufzustehen und sich auf den Wettkampf vorzubereiten.
Wie kann man überall lesen "Der längste Tag deines Lebens". Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie dieser Tag aussehen wird. Ich weiß nur eins, es ist furchtbar um diese Zeit aufzustehen. Es gibt eine Tasse Kaffee sowie etwas Hefezopf, Appetit habe ich um diese Zeit

noch nicht.

05:00:00
Die Wechselzone wird geöffnet, es sind nur ein paar Minuten zu Fuß. Ich prüfe noch einmal die Luft der Laufräder, fülle meine Riegels bzw. Gels auf und bringe die Radflaschen an.

06:15:00
Den Neoprenanzug habe ich bereits angezogen, da die Außentemperatur noch relativ frisch ist. Wir gehen langsam zum Start in das Strandbad, es sind bereits viele Athleten und Zuschauer versammelt. Der Pfarrer spricht noch ein paar Worte zur Einleitung.

6:45:00
Der Startschuss für die erste Startgruppe des 15. IRONMAN Austria in Klagenfurt am Wörthersee fällt. Für mich und weitere 399 Athleten hat der Wettkampf begonnen. Die zweie Startgruppe mit rund 2600 Athleten startet um 7:00 Uhr. Aufgrund der Wassertemperatur von lediglich 20 Grad wird im Neoprenanzug geschwommen. Die ersten 3.000 Meter werden in U-Form im Wörthersee und danach die restlichen 800 Meter im Lendkanal geschwommen. Aufgrund der kleinen Startgruppe ist das Schwimmen sehr gut für mich gelaufen.

7:54:19
Nach einer Schwimmzeit von 1:09:19 komme ich aus dem Wasser. Dies ist die bisher schnellste Schwimmzeit für mich auf einer Langdistanz. Der Weg vom Schwimmausstieg bis zur Wechselzone ist relativ lange, eine kurze Laufeinheit im Neoprenanzug ist angesagt.

7:59:41
Die Wechselzeit zählt mit, daher kurz die Radbeleidung an und ab aufs Rad. Die Radstrecke hat ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Profil. Auf 180 km müssen 1.600 Höhenmeter erklommen werden. Es müssen 2 Runden á 90 km gefahren werden. Am Anfang führt die Strecke am Wörthersee entlang. Auf der ersten Runde sind relativ viele Triathleten unterwegs. Es ist mitunter nicht so einfach, keinen Windschatten des Vordermannes zu nutzen. In der 2. Runde hat sich das Feld etwas auseinander gezogen, so dass man etwas entspannter fahren kann. Der erste Anstieg am Faaker See ist immer wieder eine tolle Erfahrung. Bei einer Steigung von bis zu 10 % muss man schon kräftig in die Pedale treten. Die Zuschauer stehen Spalier, da darf man keine Schwäche zeigen.  Der zweite und bekannteste Anstieg, der Ruperti Berg ist mit einer Länge von 2.400 Metern und einer maximalen Steigung von 14 % für jeden Triathleten eine Herausforderung. Auch hier gibt es viele Fans an der Strecke. Der DJ feuert mich mit der Bemerkung "Ironlady" an, ich kurble den Berg hoch.
Danach geht es fast nur noch bergab, einige Kurven und kurze Anstiege und es geht wieder nach Klagenfurt zurück.

13.56:08
180 Radkilometer mit einer Zeit von 5:56:27 sind erledigt. Die Radeinheit ist gut gelaufen. Ich konnte mein Tempo fahren, ohne mich zu sehr zu verausgaben. Kurzer Zwischenstopp in der Wechselzone und los geht es zur letzten Disziplin. Jetzt liegt nur noch der Marathon von 42 km vor mir.

13:59:40
Das Wetter ist prima, die Temperatur liegt bei ca. 26 Grad im Schatten. Es werden 2 Runde á 21 km gelaufen. Von der Wechselzone geht es am Anfang entlang der  Lende in Richtung Krumpendorf. In Krumpendorf läuft man eine kurze Strecke durchs Schwimmbad. Es ist schon etwas ungewöhnlich die Badegäste auf den Grünanlagen liegen zu sehen. Danach geht es entlang der Lende nach Klagenfurt Stadtmitte. Einmal um das Wahrzeichen, den Lindwurm herum und wieder zurück in Richtung Ziel. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich, es stehen viele Freunde, Familie und Zuschauer an der Strecke. Aufgrund des Gegenverkehrs der anderen Läufer hat man immer etwas zu schauen. Das Anfeuern durch die Zuschauer puscht jeden Athleten. Die Schmerzen sind alle vergessen, man genießt die tolle Stimmung.  Auf der 2. Runde habe ich leichte Probleme mit den Oberschenkeln  und den Waden. Ich lasse mich davon jedoch nicht beirren, einfach nur weiterlaufen.  Die Unterführung nach Klagenfurt sowie die Bordsteinkanten in der  Stadtmitte bereiten mir etwas Probleme, aber egal, da macht man einfach etwas langsam.

17:34:40
Endlich, den Marathon beende ich mit einer Spitzenzeit von 3:35. Ich bin super zufrieden.
Nach insgesamt 10:49:40 Stunden durchlaufe ich  als zweite in meiner Altersklasse W50, mit dem berühmten Satz YOU ARE AN IRONMAN das Ziel in Klagenfurt. Ich habe mir einen Slot für die Teilnahme an der IRONMAN Weltmeisterschaft in Kalua-Kona, Hawaii erkämpft. Ich bin froh und glücklich und freue mich bereits jetzt auf Hawaii, der Traum jedes Triathleten.

21:30:00

Ich bin geduscht, etwas essen kann ich an diesem Tag nichts mehr. Mein Rad sowie meine übrige Kleidung habe ich bereits aus der Wechselzone geholt. Es geht wieder zurück an die Finisherline. Die Stimmung ist gigantisch. Jeder einzelne Athlet wird von den Moderatoren und vom Publikum begrüßt. Der Zieleinlauf ist bis 00:00 Uhr geöffnet, danach gibt es noch ein Feuerwerk.

Der längste Tag meines Lebens geht zu Ende.











08. Juli 2013 - Lampertheimer Zeitung




09. Juli 2013 - Südhessen Morgen




10. Juli 2013 - Wochen Blatt

9 Galerien - 300 Bilder

Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.
  Andrea Herbold - Triathletin aus Leidenschaft